Energietank

(c) B. Nüchter

Wenn die Tage immer kürzer werden, das Wetter grau und trüb ist, dann kommt bei vielen Menschen ein „Winterblues“ auf. Der Energietank fühlt sich leer an. Das ist teilweise ganz verständlich, denn der Mensch braucht Tageslicht und Sonne um enegiegeladen zu sein. Wenn es insgesamt weniger Licht gibt, schüttet unser Körper das Hormon Melatonin aus – wir werden müde. Und gemeinerweise braucht der Körper für die Produktion von Melatonin das Glückshormon Serotonin, der Serotoninspiegel sinkt.

Den Körper auf Trab bringen

In den Wintermonaten brauchen wir so viel natürliches Tageslicht, wie möglich. Auch ein bedeckter, trüber Himmel ist besser als künstliches Licht. Viel Bewegung im Freien (Spazierengehen, Joggen, Radfahren, Wandern) bringt den Kreislauf auf Touren und kurbelt sogar die Serotoninproduktion an. Bewegung kann deshalb auch den Drang nach Süssem mindern. Damit versucht der Körper den Serotoninmangel auszugleichen – Schokolade macht glücklich, landet aber leider auf den Hüften.

Mental für sich sorgen

Zusätzlich zur Bewegung an der frischen Luft, können Sie aber auch dafür sorgen, dass es Ihnen mental besser geht. Dazu verwende ich gerne eine kleine aber sehr effiziente Übung mit meinen Klienten, wenn diese sich lustlos und energielos fühlen: den Energietank.

Malen Sie sich auf ein grösseres Blatt Papier einen Energietank (hierbei sind Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt, er kann ganz anders aussehen als meiner oben im Artikel). Wichtig ist, dass der Tank eine Öffnung zum Befüllen hat und eine Öffnung aus der Energie herausfliessen kann.

Schreiben Sie zunächst neben die Öffnung aus der die Energie fliesst, alles auf, was Ihnen Energie raubt: ein ungelöstes Problem im Projekt, zu viele Termine ohne Verschnaufpause, der tägliche Einkauf in Hektik, die Busfahrt bei der Sie nie einen Sitzplatz bekommen… Das sind Ihre individuellen Energieräuber.

Dann schreiben Sie neben den Zufluss, welche Dinge Ihnen Energie schenken: ein gutes Buch lesen, ein Bad nehmen, ein tolles Essen kochen, mit Freunden wandern…. Hier entdecken Sie Ihre Energiespender.

Den Energietank füllen

Schauen Sie sich Ihre Listen an:

  • Gibt es etwas was Sie bei den Energieräubern abstellen oder verändern können? Vielleicht müssen Sie nicht mehr jeden Tag einkaufen, wenn Sie das anders organisieren oder auch delegieren. Oder Sie nehmen einen Bus früher oder später, wenn es weniger hektisch ist. Auch das sind jeweils ganz individuelle Massnahmen.
  • Haben Sie sich von Ihren Energiespendern in letzter Zeit etwas gegönnt? Was können Sie in Ihren Alltag einbauen, das Ihnen Freude macht und Energie schenkt?

Sorgen Sie dafür, dass mehr Energie zufließt als abfließt – dann ist das ein großer Schritt weg vom WInterblues.

Wenn Sie allerdings an einer echten Winterdepression leiden, dann sollten Sie sich ärztliche und therapeutische Hilfe holen. Wenn es aber darum geht, wieder mehr Lust und Energie für die Arbeit zu bekommen und sich selber aus einer Verstimmung zu ziehen, dann unterstütze ich Sie gerne, wenn es alleine nicht klappt.