Jahresrückblick 2022

von | Dez 23, 2022 | Verschiedenes

Jahresrückblick – dieses Rückblicken auf das, was war, empfehle ich gerne meinen Kunden und Kundinnen. Auch ich habe in den vergangenen Jahren immer einen Jahresrückblick gemacht. Manchmal nur für mich, manchmal öffentlich, in meiner Angestelltenzeit als Vorbereitung für das Jahresgespräch. Warum ein Jahresrückblick so wertvoll sein kann, habe ich hier aufgelistet – und hier lernen Sie auch gleich eine spielerische Form des Jahresrückblicks kennen.

Warum ist mir mein Jahresrückblick 2022 besonders wichtig? Mein Blog ist ein wenig eingeschlafen und mit dem letzten Blogbeitrag des Jahres möchte ich das Bloggen für 2023 für mich wieder in den Fokus rücken.

Was war alles los, was hat mich beschäftigt und womit habe ich mich beschäftigt:

Coaching Online

Wenn mir jemand vor 7 Jahren gesagt hätte, dass ich fast ausschliesslich online arbeite, ich hätte es nicht geglaubt. Was sich während der Corona Pandemie an Routine eingestellt hat, ging bei mir und meinen Kunden durch die allgemeine Rückkehr ins Büro nicht verloren.

Zum einen ist eine große Zahl meiner Kunden nicht im Großraum Stuttgart, kann also gar nicht für eine Coaching Sitzung anreisen. Zum anderen sind doch noch viele Firmen sehr vorsichtig und wollen beim online Kontakt bleiben.

Ich bin sehr zufrieden damit, meine Kunden und Kundinnen online zu coachen und bin immer wieder begeistert, was sich online alles an Methoden umsetzen lässt. Und bisher ist auch das Feedback dazu wirklich hervorragend.

Neue Kunden

Anfang des Jahres habe ich mich intensiv mit der Kundengewinnung beschäftigt. Teilweise habe ich aktiv Unternehmen angesprochen, teilweise sind aber auch Unternehmen auf mich zugekommen.

LinkedIn sei Dank für den zweiten Fall, den ich liebe, wenn er eintrifft und wenn die Zusammenarbeit dann klappt. Aus zwei dieser Aktivitäten sind sehr schöne regelmäßige Aufträge entstanden.

Aber auch neue Privatkunden haben zu mir gefunden, was mich immer sehr freut. Oft kommen diese Kunden und Kundinnen auf Empfehlung. Für dieses Vertrauen, das meine ehemaligen Kunden und Kundinnen mir mit einer Empfehlung aussprechen, bin ich sehr dankbar.

Die beiden größeren Firmenaufträge sind vom Charakter her unterschiedlich. Ein Auftrag besteht wirklich aus reinem Coaching, das bei der Transformation und Veränderung einer Firma unterstützt. Ein weiterer Auftrag kombiniert Coaching, Beratung und Sparring. Diese Abwechslung liebe ich. Außerdem coache ich bei diesem Auftrag zu 90% in englischer Sprache – endlich!

Endlich: Coaching in englischer Sprache

Wie sehr habe ich es vermisst, regelmäßig Englisch zu sprechen. Ich habe meine Sprachkompetenz über viele Jahre aufgebaut: Auslandsaufenthalte, Sprachstudium, Englisch als Arbeitssprache bei IBM.

Am Anfang meiner Selbständigkeit hat es mir gefehlt, dass ich täglich Englisch sprechen konnte. Und Bücher in englischer Sprache zu lesen, ist kein Ersatz. Daher bin ich sehr dankbar, dass ich nun über einen meiner Auftraggeber regelmäßig in meiner Lieblings-Fremdsprache coachen darf.

Übrigens – davon mache ich gerne mehr!

Urlaub Frankreich – misslungene Workation

In meinem professionellen Umfeld ist ganz häufig die Rede von Workations. Arbeiten irgendwo anders auf der Welt und dabei Urlaub machen. Oder Urlaub machen und ein wenig arbeiten. Das wollte ich auch ausprobieren.

Das hat für mich leider nicht besonders gut funktioniert. Ich konnte nicht gut abschalten, da ich im Hinterkopf immer die Termine hatte. Ich habe die Termine zwar auf Randzeiten gelegt, aber trotzdem haben sie uns gelegentlich bei unseren Tagesplänen eingeschränkt.

„Verschärft“ wurde die Situation, dadurch, dass wir mit einem Hausboot unterwegs waren und die Tagesetappen nicht immer gleich waren, manchmal auch unvorhergesehene Dinge passiert sind. Mein Mann war zwar extrem tolerant, aber mir hat dieses Modell überhaupt nicht gefallen. Im Urlaub zu zweit werde ich in Zukunft versuchen, die Arbeit komplett außen vor zu lassen.

Hundebesitzerin auf Zeit

Im August durfte ich 3 Wochen lang auf eine 2 Jahre alte, super freundliche, gut erzogene Golden Retriever Hündin aufpassen.

Juli lebt eigentlich ein Stockwerk unter uns, ihre Familie hat diesen Sommer die Großeltern in Kanada besucht. Der Hündin sollte der Stress einer Flugreise erspart werden und ich war begeistert, dass ich einen Hund auf Zeit habe.

Diese Erfahrung war wunderschön – zumal Juli mit einem Auto und einem Wochenendhäuschen im Grünen kam, das wir an den Wochenenden tatsächlich sehr viel nutzen konnten 🙂

Aber ich habe auch gelernt, dass ich mich gut kenne. Es ist meine realistische Einschätzung, dass es mir auf Dauer zu viel ist, einen Hund zu haben und ihm wirklich gerecht zu werden. Ich liebe die langen Spaziergänge mit Juli. Im August als es so heiß war, waren wir früh morgens unterwegs und auch das habe ich „Eule“ sehr genossen.

Ich hasse aber auch die kurzen Runden im dichtbesiedelten Stuttgarter Westen. Geschäfte auf Gehwegen oder den wenigen Baumbeeten erledigen zu lassen, finde ich nicht toll. Ich rege mich über andere Hundebesitzer auf, die den Hundekot nicht wegräumen, ich rege mich über die vielen to-go Esser auf, die Verpackung und oft auch Inhalt ihrer Snacks in die Landschaft schmeißen (und Retriever finden alles! Und finden alles toll….).

Arbeit und Juli ließen sich gut vereinbaren. Ich habe ein wenig später angefangen als sonst, aber da Juli ja ihren langen Morgengang hatte, lag sie (meistens) friedlich mit ihm Büro. Ich freue mich schon auf meine nächste Urlaubsvertretung als Hundebesitzerin und genieße bis dahin die gelegentlichen „Aushilfs-Spaziergänge“ wenn bei Julis Familie Not am Mann ist.

Workation und Besuch in USA

Warum habe ich das Thema Workation nochmal aufgenommen? Nun, ich mag generell nicht nach dem ersten Versuch aufgeben und zum anderen, dachte ich, ich kann aus Fehlern lernen.

Meine beste Freundin ist vor 5 Jahren nach USA ausgewandert. Durch Corona haben wir uns selten gesehen und wir haben es beide vermisst, mehr gemeinsame Zeit zu haben. Also habe ich mich entschieden, wenn ich sie besuche, dann für einen Zeitraum, der uns auch Zeit gibt.

Es wurden 3 Wochen. So lange wollte ich meine Coaching Klienten nicht komplett vertrösten. Also – Workation, 2. Versuch.

Diesmal hat es super geklappt. Durch die Zeitverschiebung waren meine Termine früh morgens (zwischen 6 und 11 Uhr) und danach hatte ich den Tag frei. Und dadurch auch den Kopf frei.

Ich bin zwar eine Eule und zuhause würde ich es hassen, um 6 Uhr morgens fit und wach am Laptop zu sitzen und mich voll zu konzentrieren, aber der Jetlag hat mir geholfen. Ich war eh wach und munter. Dieses Modell kann also gerne so wiederholt werden.

Ehrenamt – Mentorin bei MentorMe

Es war mir immer wichtig, mich ehrenamtlich zu betätigen. Für mich waren Mentoren und Mentorinnen wichtige Wegbegleiter. Ich habe den Austausch und den einen oder anderen liebevollen Schubs sehr geschätzt. Manche berufliche Station hätte ich ohne Mentor nicht erreicht. Davon will ich gerne etwas zurückgeben.

Bei MentorMe bin ich nun das 4. Jahr als Mentorin tätig. Dieses Jahr hatte ich sogar 2 Mentees. Ich finde es immer wieder spannend, mit welch unterschiedlichen Menschen aus ganz unterschiedlichen Branchen und Bereichen ich durch diese Mentoren Tätigkeit zusammenkomme.

Es ist eine Bereicherung für mich und wenn meine Mentees mir zurückmelden, dass sie in dem Jahr mehr Klarheit, mehr Fokus bekommen haben und auch den einen oder anderen Erfolg verzeichnen durften, dann macht mich das stolz und glücklich.

Noch präsenter auf LinkedIn sein

Ich bin schon sehr lange auf LinkedIn. Im Februar 2011 bin ich dem Netzwerk beigetreten. Damals war ich nicht sehr aktiv. Ich hatte meinen sicheren Job im Konzern und habe LinkedIn eher als ein „Nachrichtenportal“ genutzt. Spannender wurde diese Plattform für mich als ich mich selbständig gemacht habe. Wie finden meine Kunden mich? Wie finde ich meine Kunden?

Dazu habe ich mich intensiv mit der Plattform beschäftigt. So ein Algorithmus spricht die „Nerd-Seite“ von mir an. Darüber will ich gerne mehr wissen. Aber der Algorithmus ist das eine, der regelmäßige Content mit Mehrwert ist das, was wirklich zählt.

Viel gelernt habe ich zu LinkedIn, dem Algorithmus aber auch, was es bedeutet Content mit Mehrwert zu liefern von Kathrin Köhler. Wie so oft, wenn ich etwas Neues lerne, war auch meine Peer Group dabei sehr wertvoll, hat mir mit Feedback und Ideen wichtigen Ansporn gegeben.

Was Content angeht, hatte ich einige gute Phasen, in denen ich regelmäßig etwas veröffentlicht habe. Aber auch schlechtere Phasen, in denen mir der Antrieb fehlte.

Hier möchte ich eine Routine etablieren, damit in Zukunft wieder regelmäßig Inhalte von mir erscheinen. Täglich, oder mehrmals wöchentlich, wie einige LinkedIn „Gurus“ das empfehlen, werde ich nicht schaffen. Aber mindestens 2x im Monat sollte drin sein. Und in Monaten ohne Urlaub oder sonstigen besonderen Ereignissen will ich wöchentlich ein Posting veröffentlichen.

Dinge beenden

Dieses Jahr habe ich einige Dinge neu angefangen, aber ich habe auch Dinge beendet. Wir haben alle nur eine begrenzte Lebens- und Arbeitszeit (auch hierzu ein Buchtipp: 4000 Wochen von Oliver Burkeman. Ich mag besonders den Untertitel im Original: „Time Management for Mortals“ – Danke Gesa, für diese Lese-Empfehlung.)

Meine Prioritäten ändern sich, manchmal ändern sich auch die Umstände. Ich habe mir meine Mitgliedschaften, meine Newsletter-Abonnements und meine sonstigen Aktivitäten angesehen.

Dabei habe ich mir die Fragen gestellt: Macht mir das noch Spaß? Welchen Mehrwert bringt es mir? Und dann habe ich mich von vielen Newslettern (die ich oft ungelesen gelöscht habe), von einigen Mitgliedschaften und auch dem einen oder anderen Engagement verabschiedet. Und das fühlt sich gut an.

Bei einigen dieser Dinge habe ich schon lange gehadert und war unzufrieden. Aber einfach aufgeben? Oder endlich die entscheidende Kündigungsmail schreiben? Dazu konnte ich mich nicht aufraffen…. Meine Kollegin und Freundin Gesa Oldekamp hat zu dem Thema einen klugen Blogartikel geschrieben, der mich inspiriert hat, genau hinzusehen.

Außerdem habe ich in letzter Zeit mindestens zweimal das Buch „Ihr Pferd ist tot? Steigen Sie ab!“ von Tom Diesbrock in der Hand gehabt und es weiterempfohlen. Im Kapitel „10 gute Gründe, auf einem toten Pferd sitzen zu bleiben“ habe ich mich gleich bei Grund 1 „Mein Pferd ist gar nicht so tot, wie es aussieht“ ertappt gefühlt – und die anderen 9 Gründe sind ähnlich treffend. Wenn Sie schon lange im Job unzufrieden sind, ist das meine Leseempfehlung.

Was bringt 2023?

Hier nehme ich mir ein Retrospektiven-Format aus der agilen Softwareentwicklung und Scrum zum Vorbild: Start – Stop – Continue

Start:

  • Ich werde weiterhin aktiv nach Gelegenheiten suchen, mein Coaching in englischer Sprache auszubauen.
  • Ich blogge wieder regelmäßig (1x/Monat).
  • Regelmäßiger Content auf LinkedIn.
  • Eine Weiterbildung – was genau das wird, weiß ich noch nicht, aber auf jeden Fall etwas, um mein Coaching Portfolio zu erweitern.

Stop:

  • Keine Arbeit im Urlaub zu zweit.
  • Eventuell einen weiteren Kooperationspartner kündigen, über den keine Aufträge kommen, bei dem ich aber regelmäßig mein Profil pflegen und aktualisieren sollte. Hier gebe ich mir eine Frist bis Mitte des Jahres.
  • Ich melde mich auf Instagram und Pinterest ab – das sind einfach nicht meine Plattformen.

Continue:

  • Ich möchte die gute Kooperation mit meinen Partnern so weiterführen.
  • Ich pflege weiterhin mein Netzwerk, das mir so viel Freude und Mehrwert bringt.
  • Ich achte trotz höherem Arbeitsaufkommen darauf, dass mein Sport und meine Freizeitaktivitäten nicht in den Hintergrund geraten.
  • Ich freue mich auch im nächsten Jahr auf eine Mischung aus Business- und Privatkunden.

In diesem Sinne: viel Spaß bei Ihrem eigenen Jahresrückblick 2022 und vielleicht auch dem einen oder anderen „Ausmisten“.

Und wenn das Ausmisten nicht gelingen will, Sie aber das Gefühl haben auf einem oder mehreren toten Pferden zu sitzen, unterstütze ich Sie gerne bei der Suche nach einem lebendigen Pferd.

Ich bin Birgit Nüchter, Führungskräftecoach, Karrierecoach und Beraterin.

Birgit Nüchter

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