Müssen oder wollen Sie als Führungskraft einen Teamtag oder Strategietag gestalten? Oder ein Planungsmeeting bei dem es darum geht, ein neues Projekt oder Produkt an den Start zu bringen? Sie zerbrechen sich den Kopf, wie Sie diesen Termin gut gestalten können, abseits von Folienschlachten und Monologen?

Wenn diese Frage in meinen Coachings und Sparrings aufkommt, greife ich immer wieder zu einer meiner Lieblings-Toolboxen: Liberating Structures.

Manchmal ist die Überraschung dann groß, denn einige der Methoden sind durchaus bekannt – nur das Etikett dafür nicht.

Was sind Liberating Structures? 

Liberating Structures ist eine Sammlung von Methoden und Werkzeugen. Das Schöne daran: es fällt leicht, in Teams zusammenzuarbeiten, Lösungen zu finden, Ideen zu kreieren. Alle Teammitglieder werden einbezogen, alle Ideen und Perspektiven werden gehört.

Liberating Structures wurde von Keith McCandless und Henri Lipmanowicz entwickelt. Unter https://www.liberatingstructures.com/ gibt es umfangreiche Beschreibungen und Anleitungen zu verschiedenen Formaten und Hinweisen darauf wofür sie besonders geeignet sind. Eine wirklich toll gemachte Seite. Auf deutsch gibt es das Ganze auch: https://liberatingstructures.de/.

Durch das Arbeiten mit Liberating Structures werden Veränderungen initiiert. Es ist ein anderes Miteinander-arbeiten. Mehr Zuhören, mehr Kollaboration, mehr Energie.

Wenn Ihnen als Führungskraft die Übung fehlt, gibt es Facilitatoren, die bei wichtigen Meetings unterstützen können.

Beispiele für Liberating Structures Methoden

Eine Beispiel für eine Liberating Structures Methode ist „1-2-4-All“, bei dem alle Teilnehmer in einem Team zunächst alleine arbeiten, dann in Paaren, bevor sie ihre Ergebnisse in einer Gruppe von vier Personen diskutieren und schließlich ihre Ergebnisse mit dem gesamten Team teilen. Da kommt wirklich jede und jeder zu Wort, auch die Kolleginnen und Kollegen, die im großen Gremium nie die Stimme heben, aber gute Ideen haben.

Eine weitere beliebte Methode ist das Impromptu Networking. In Zweiergruppen wird eine Fragestellung kurz diskutiert, dann wechselt man noch zweimal die Gruppe. Damit gelingt es eigentlich immer, Energie in einen Raum zu bringen.

Mit Troika Consulting arbeiten die Teilnehmer in Gruppen von drei Personen zusammen, um Probleme oder Herausforderungen zu lösen und Feedback zu geben.

Ich mag auch so etwas wie die Mad Tea Party, bei der im Austausch mit der Gruppe unvollständige Sätze vervollständigt werden. Oder Drawing Together, wenn es schwer ist, etwas in Worte auszudrücken.

Die Anwendung

Was ich an Liberating Structures mag, ist, dass ich jederzeit eine einzelne Methode für sich alleine einsetzen kann. Ich kann damit auch ein ansonsten nach Agendapunkten strukturiertes Meeting auflockern. 

Aber ich kann auch ein ganzes Meeting damit gestalten und mehrere Methoden gezielt aneinanderreihen zu sogenannten strings. Die Idee dahinter ist, dass jede Methode auf die vorherige aufbaut und so eine sinnvolle Abfolge von Schritten entsteht, die aufeinander aufbauen.

Jede Methode ist für unterschiedliche Zwecke und Situationen geeignet. Aber auch die Größe der Gruppe, die Ziele des Meetings und die Art des Problems beeinflussen die Wahl der Methode oder Methoden. Die Liberating Structures Webseite bietet gute Hilfestellungen für die Auswahl der geeigneten Methoden.

Der Aufwand in der Vorbereitung besteht darin, die richtige Methode oder den geeigneten String zu wählen. Dabei kommt es vor allem auf die Fragestellung an, die bearbeitet werden soll. Dann brauche ich nur noch das Material bereitstellen und einen geeigneten Raum finden. Der Raum sollte groß genug sein, dass sich die Gruppe frei bewegen kann. Tische braucht man dann, wenn etwas gezeichnet werden soll. Und dann sind einzelne Tischinseln besser als eine klassische U-Form. 

Viele der Liberating Structures funktionieren übrigens auch online. 

Liberating Structures erleben

Selber Liberating Structures zu erleben, klappt prima bei einem User Group Meeting. Dort nehmen Sie erfahrene Facilitatoren mit auf eine Reise durch verschiedene Methoden und es macht wirklich Spass, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Mehr erfahren

Es gibt eine aktive Community von Liberating Structures-Praktikern auf Twitter und LinkedIn. Durch die Verfolgung von Hashtags wie #liberatingstructures oder #facilitation können Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Anwendungen von Liberating Structures auf dem Laufenden halten. Ausserdem gibt es eine Vielzahl von Workshop Anbietern.

Wenn Sie Unterstützung bei der Vorbereitung eines wichtigen Teammeetings suchen, bin ich gerne Ihre Sparringspartnerin. Ebenso empfehle ich gerne erfahrene Facilitatoren. Sprechen Sie mich an.