Kennen Sie Ihre 5 Innere Antreiber?
Innere Antreiber sind ein Konzept aus der Transaktionsanalyse. Aber keine Sorge, dieser Text wird nicht hochwissenschaftlich.
Für mich ist das Wissen um dieses Modell „Innere Antreiber“ immer wieder hilfreich, wenn ich merke, dass gerade etwas nicht gut läuft: Ich habe Hilfe zugesagt, obwohl ich eigentlich keine Zeit habe. Ich feile noch viermal an einem Blogartikel, der eigentlich längst fertig ist. Ich wische ein Kompliment beiseite, weil die Aufgabe für mich nicht schwer war. Was passiert in solchen Situationen?
Das Modell der Inneren Antreiber
Jede und jeder von uns kennt Sätze aus der Kindheit, die er oder sie immer wieder gehört hat: „Ohne Fleiß kein Preis“, „mach es ganz oder gar nicht“, „stell dich nicht so an“, „sei ein nettes Mädchen“, „sei ein tapferer Junge“ … und so weiter. Wir werden geprägt von diesen Sätzen im positiven wie im weniger günstigen Fall.
Die Transaktionsanalyse ist eine psychologische Theorie, die sich stark mit Kommunikationsmodellen, aber auch Persönlichkeitsmodellen beschäftigt.
Eines der Modelle ist das der Inneren Antreiber. Dieses Modell dient dazu, zu hinterfragen, was einen Menschen im Inneren treibt – oft unbewusst. Unbewusst deshalb, weil Prägungen aus der Kindheit eine große Rolle spielen. Da das Modell sehr einfach gehalten ist, ist es leicht zu verstehen und auch zu verinnerlichen. Und auch wenn es sich mit Kindheitsprägungen beschäftigt, ist es kein Modell, für das man sich auf die Couch legen muss.
5 Innere Antreiber
Im Modell sind 5 Innere Antreiber definiert:
- Sei perfekt
- Sei stark
- Beeil dich!
- Streng dich an!
- Mach es allen recht
Vielleicht können Sie die Sätze von oben schon spontan zuordnen und finden schon gleich die inneren Antreiber?
- Ich habe Hilfe zugesagt, obwohl ich eigentlich keine Zeit habe. – Ich versuche es allen recht zu machen und ein „nettes Mädchen“ zu sein.
- Ich feile noch viermal an einem Blogartikel, der eigentlich längst fertig ist. – ich will es perfekt machen und mache es „ganz oder gar nicht“.
- Ich wische ein Kompliment beiseite, weil die Aufgabe für mich nicht schwer war. – Komplimente gelten nur, wenn die Aufgabe auch schwer war, ich mich anstrengen musste, „ohne Fleiß kein Preis“.
Jeder dieser inneren Antreiber hat einen Wert. Schließlich leben wir in einem sozialen Umfeld, haben Termine und müssen uns auch mal durch eine Aufgabe durchbeißen.
Lediglich, wenn ein oder zwei der Inneren Antreiber zu dominant werden, können Sie eher hindern als nützen. Hindern deshalb, weil ich mich vielleicht beeile, obwohl jetzt gerade Sorgfalt angesagt wäre. Oder dass ich völlig in Stress gerate, weil ich es anderen immer recht machen will und mich völlig verplane.
Mit Inneren Antreibern umgehen
Zunächst ist es sehr hilfreich, seine eigene inneren Antreiber zu kennen. Es kann auch sehr erhellend sein, zu erkennen, ob es einen oder 2 dominante innere Antreiber gibt. Vielleicht ist einer auch fast gar nicht vorhanden. Hier gibt es kein richtig oder falsch. Diesen Test bestehen Sie immer mit höchster Punktzahl.
Wichtig ist, was Sie mit dem Ergebnis anfangen. Achten Sie darauf, wenn Sie unter Stress geraten, ob da gerade ein innerer Antreiber mit am Werk ist. Schon alleine das „Bemerken“ bringt Erleichterung.
Im zweiten Schritt können Sie gegensteuern. Also mit dem Verstand nachjustieren, ob nun wirklich die fünfte Iteration des Blogartikels noch nötig ist oder ob es so schon gut ist.
Der Trick ist, die Mechanismen, die automatisch abgespult werden und die inneren Antreiber auf den Plan rufen, zu erkennen. Dann kann das Gehirn und unser Verstand eingreifen und gegebenenfalls einen Automatismus stoppen (wenn das gewünscht ist).
Vielleicht stellen Sie aber auch fest, hier ist es gut, „perfekt“ zu sein, also kann ich noch einen Durchgang machen. Sie werden merken, wenn Sie die bewusste Entscheidung getroffen haben, geht es Ihnen bereits besser.
Im dritten Schritt, kennen Sie Ihre Pappenheimer und können verhindern, dass der Automatismus überhaupt erst einsetzt. Sie helfen Ihrem Kollegen, nicht, weil Sie es ihm recht machen wollen, sondern weil es Ihnen Spaß macht und die Aufgabe spannend ist. Oder Sie entscheiden ganz bewusst (manche sagen auch, Sie erlauben es sich), freundlich „nein“ zu sagen.
Der Test
Es gibt zahlreiche kostenlose Tests, die Sie leicht finden, wenn Sie die Suchmaschine Ihrer Wahl bemühen.
Wenn Sie den Test gemacht haben, aber mit der Umsetzung in den Alltag nicht weiterkommen, unterstütze ich Sie gerne.