Meine 5 besten Glücksstrategien (Blogparade)
Als ich den Aufruf zur Blogparade „Was sind eure Glücksstrategien“ von Alexandra Cordes-Guth gelesen habe, habe ich (wieder einmal) darüber nachgedacht, was Glück für mich bedeutet. Woran ich gedanklich hängen geblieben bin: gehe ich strategisch mit dem Glück um?
Dabei wurde mir klar, dass es für mich inzwischen nicht (mehr) die großen Erfolge sind, sondern die kleinen, bewussten Momente im Alltag, die für mich Glück bedeuten.
Mit dem Thema Glück habe ich mich vor einer Weile schon einmal beschäftigt und dazu auch hier geschrieben. In diesem Artikel heute geht es aber darum, was ich für Glücksstrategien habe.
Inhaltsverzeichnis
Glücksstrategien? Wie soll das gehen?
Kann ich Glück denn strategisch angehen? Für manche hat Strategie eine kriegerische Bedeutung. Ich sehe den Begriff neutral. Und ja, ich glaube, man kann Glück strategisch angehen. Schließlich gibt es inzwischen ordentlich viel Forschung zu dem Thema Glück und auch einige Handwerkszeuge, die vielen Menschen durchaus bekannt sind. Dennoch sind wir nicht alle glücklich.
Bin ich jeden Tag gleich glücklich? Keineswegs – ich glaube, das wäre auch ziemlich langweilig und für meine Mitmenschen vermutlich sehr anstrengend. In ihrem Beitrag zur gleichen Blogparade hat Anna Koschinski treffend bemerkt „Nur wenn wir wissen, wie sich Unglück anfühlt, erkennen wir das Glück. Denn wer immer glücklich ist, findet es nicht außergewöhnlich.“
Was sich bei mir verändert hat: Ich merke, wenn ich unglücklich oder unzufrieden werde. Oder wenn ich traurig bin. Alle 3 Zustände sind unterschiedlich schlimm, aber alle 3 bedeuten auch, dass ich gerade nicht auf die kleinen Glücksmomente im Leben achte.
Wobei die Trauer einen Sonderstatus hat: wenn z.Bsp. ein geliebter Mensch schwer krank ist oder stirbt, dann gestehe ich mir die Trauer zu. Aber ich achte darauf, auch Glücksmomente zu sammeln. Das können Erinnerungen sein oder Dinge, die jetzt gerade passieren und einfach schön sind (ein Sonnenstrahl, der aus einer Wolkendecke heraus blitzt, der leuchtende Vollmond am sternenklaren Himmel, der Nachbarshund, der sich Streicheleinheiten abholt…). Die Trauer ist dann immer noch da (und darf auch solange da bleiben, wie es braucht), aber ich habe nicht nonstop diesen grauen Schleier über der Welt hängen.
Wenn ich unzufrieden oder unglücklich bin, habe ich in der Regel vergessen, den Blick auf die kleinen, schönen Momente im Leben zu richten. Wenn ich das merke, kann ich bewusst gegensteuern. Das mache ich oft mit kleinen Achtsamkeitsinterventionen. Es beeindruckt mich immer wieder, wie nachhaltig nur wenige Minuten von bewusstem Fokus sind. Für Führungskräfte in ihrem hektischen Alltag habe ich hier ein paar Tipps gesammelt.
Ich genieße es, glücklich und zufrieden zu sein
Das war nicht immer in meinem Leben so. Rückblickend denke ich, ich war über viele Jahre meines Lebens getrieben. Getrieben von Ansprüchen, die ich an mich selbst gestellt habe. Aber auch von Ansprüchen, die andere an mich gestellt haben. Beide habe ich lange nicht hinterfragt. Und beide haben mich nicht immer glücklich gemacht. Ich habe aber nicht darüber nachgedacht. Ich habe mir lange auch die Zeit nicht genommen, mir zu überlegen, was mich glücklich machen würde oder gar Glücksstrategien gehabt..
Natürlich war ich nicht immer unglücklich. Es gab auch früher viele Glücksmomente. Ich habe sie vielleicht nicht so stark geschätzt und ganz sicher viele Glücksmomente nicht gesehen und festgehalten.
Heute gibt es keinen Tag, an dem ich nicht ganz bewusst glücklich bin über eines dieser Dinge:
- Zeitsouveränität
- Routinen im Alltag, die ich mir geschaffen habe, damit ich genug Bewegung bekomme
- Mein Netzwerk an Freunden
- Mein professionelles Netzwerk
- Meinen Mann, der die Balance zwischen unterstützen und bremsen so gut beherrscht
- Mein erfolgreiches Coaching Business mit wunderbaren Klienten und Klientinnen
Diese Dinge immer wieder bewusst zu machen, helfen mir, glücklich zu sein und zu bleiben.
Meine 5 besten Glücksstrategien
- Ich vergleiche mich nicht mit anderen
Meine Kollegin hat mehr Aufträge und mehr Umsatz? Ich freue mich für sie. Für mich passt es, so wie es ist. Mein Nachbar hat ein neues Auto – schön! Aber ich fahre sowieso nicht so gerne Langstrecke und in der Stadt gehe ich zu Fuß oder fahre U-Bahn/Bus. - Ich gehe achtsam und aufmerksam durch die Welt
Es gibt so viele wunderbare Dinge zu sehen und sich daran zu freuen: die Blumen auf dem Tisch des kleinen Cafés nebenan (die Besitzerin ist gelernte Floristin!), die Vögel an meiner Futterstation auf dem Balkon, das freche Eichhörnchen, das im Baum turnt, der leckere Pausenespresso, das unerwartete Treffen mit einer Nachbarin auf der Straße, der neu entdeckte leckere Käse zum Abendbrot, und so weiter. - Ich habe Bewegung in der Natur in meinen Alltag fest eingebaut
Sowohl die Bewegung als auch das regelmäßige „draußen“ sein funktioniert für mich wunderbar. Wenn ich morgens unterwegs war, startet mein Tag ganz anders und die frische Luft, das Licht und der Wald hallen lange nach. - Ich bin bewusst dankbar
Diese Strategie lenkt meinen Blick auf das, was gut ist. Wir sind sehr gut darin, immer die Mängel und das Schlechte zu sehen. Es hilft mir sehr, diesen Perspektivwechsel einzunehmen. Und das „Danke“ sagen macht mein Gegenüber glücklich und ist ein Zeichen von Wertschätzung – das färbt wiederum auf mich ab. - Ich sage viel öfter Danke als früher
Das „Danke sagen“ macht mein Gegenüber glücklich und ist ein Zeichen von Wertschätzung – das färbt wiederum auf mich ab. Aus der Forschung wissen wir, dass Wertschätzung die Beziehungen stärkt. Gute soziale Beziehung zahlen wiederum auf mein Glückskonto ein.
Mit diesen 5 Glücksstrategien, die ich zugegebenermaßen nicht immer alle gleich häufig und konsequent anwende, fahre ich jetzt schon einige Jahre gut.
Glücksstrategien – mein Fazit
Glück ist kein Zufall, sondern etwas, das durch bewusstes Handeln gestaltet werden kann. Dazu muss ich herausfinden, welches Handeln zu mir passt und welche Strategie ich auch durchhalten kann. Ich entscheide mich quasi für das Glück.
Was auch dazu gehört: Ich habe gelernt, meine Energie gezielt einzusetzen und regelmäßig wieder aufzuladen. Das ist eine gute Grundlage für langfristige Zufriedenheit und Glück.
Und last but not least: Glück ist nicht das eine große, schwer zu erreichende Ding, sondern zeigt sich in vielen kleinen, alltäglichen Begebenheiten und Beobachtungen. Ich muss „nur“ hinschauen und sie aufnehmen.
Ich mag das Zitat von Ralph Waldo Emerson sehr: „Das Glück ist wie ein Schmetterling – je mehr wir es jagen, desto mehr entzieht es sich uns. Doch wenn wir still innehalten, lässt es sich vielleicht auf uns nieder.“ Wobei das Innehalten für mich überhaupt kein passiver Akt ist. Das Innehalten darf sehr bewusst gestaltet sein.
Wie sehen Ihre Glücksstrategien aus? Ich bin sehr gespannt! Vielleicht kann ich meine Liste ja erweitern.
P.S. Ich schreibe diesen Beitrag, während ich meine beste Freundin in den USA besuche. Was uns dieser Tage in unseren Gesprächen immer wieder beschäftigt ist die Frage: kann man glücklich sein, wenn die Welt um uns herum verrückt spielt, immer ungerechter wird und die Demokratie in Gefahr ist?
Meine ganz persönliche Antwort darauf: es hilft niemand, wenn ich deshalb unglücklich bin oder depressiv werde. Es hilft mir und meiner Umgebung, wenn ich für mich sorge und auf meine Glücksmomente achte. Gleichzeitig gibt mir das die Kraft, Dinge, die in meinem Einflussbereich sind, zu ändern.